Stell dir vor: Ein Dackel, kurzbeinig, mit ernster Schnauze und wuscheligem Fell, sitzt am Ufer eines großen, träge dahinfließenden Flusses. Nicht bellend, nicht schnüffelnd, nicht buddelnd – einfach nur sitzend. Seine braunen Augen, sonst voll Jagdfeuer für Maulwürfe oder verlorene Würstchen, ruhen auf dem Wasser.
Der Fluss
Er fließt. Immer. Gestern floss er. Morgen wird er fließen. Wellen kräuseln sich, lösen sich auf, neue entstehen. Blätter treiben vorbei, ein Stock, ein Schatten, ein Sonnenblitz. Alles kommt, alles geht. Nichts bleibt – außer das Fließen selbst.
Der Dackel (nennen wir ihn Eiko)
*Der Dackel (nennen wir ihn Eiko):* Eiko spürt die Kühle des Ufers im Fell. Er riecht Schlamm, Wasser, verwesendes Holz. Er hört das Plätschern, das Rauschen, das ewige Lied des Flusses. Und plötzlich – vielleicht nach einem besonders langen Blick auf einen davontreibenden, halb verfaulten Tennisball – *durchzuckt es ihn:*
* *Vergänglichkeit:* Der Tennisball war neu, er sprang. Jetzt ist er schlapp, grünlich, treibt davon. So wie die Knochen, die er vergrub und nie wiederfand. So wie das Gefühl von Sättigung nach dem Fressnapf – schon bald wieder leer und knurrend. Alles fließt. Alles vergeht.
* *Der Augenblick:* Das Rauschen jetzt. Der Geruch jetzt. Die Sonnenwärme auf dem Rücken jetzt. Nicht das Gekläffe von gestern um den Zaunposten. Nicht die Angst vor morgen, wenn das Donnergrollen kommt. Nur das Hier, das Fließende, das Gegenwärtige. Der Fluss kennt nur jetzt.
* *Einheit:* Das Wasser da – ist es nicht das gleiche, das er trank? Das ihn kühlte, als er schwamm? Das den Regen trug, der sein Fell netzte? Und ist der Schlamm nicht Teil der Erde, in der er buddelt? Der Stock nicht vom Baum, unter dem er schläft? Alles ist verbunden. Alles ist eins. Auch der Tennisball war mal Teil eines Baumes.
* *Das Ziel ist der Weg:* Eiko wollte immer nur schnüffeln, jagen, buddeln, fressen. Der Weg war das Ziel. Der Fluss zeigt es ihm: Er fließt nicht irgendwohin, um dann anzukommen. Sein Fließen ist sein Sein. Eiko schnüffelt, jagt, buddelt, frisst – das ist es. Das Leben ist nicht das Knochenversteck am Ende, sondern das Buddeln selbst.

Die Erkenntnis
Ein leichtes Zittern läuft über Eikos Rücken. Kein Bellen entfährt ihm. Stattdessen legt er den Kopf schief, noch tiefer versunken in den Anblick des Wassers. Das Knurren seines Magens verstummt. Die Erregung über den vorbeilaufenden Kater verpufft ungesehen. Für einen Moment ist Eiko nicht mehr nur Jagdhund, Wächter, Fressmaschine. Er ist *Teil des Flusses. Teil des großen, fließenden Seins. Er *versteht. Nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Fell, mit den Pfoten, mit dem ganzen Dackelwesen.

Das Om
Vielleicht seufzt er. Ein langer, tiefer, dackeliger Atemzug. Ein Hauch von *“Om“* im Schnauzenton. Dann steht er auf, schüttelt sich einmal kräftig – und trottet langsam den Weg zurück, Richtung Heim. Aber etwas ist anders. Sein Gang ist gelassener. Sein Blick weicher. Er hat den Fluss gehört. Er hat die Lehre des Wassers begriffen. Er, Eiko, der Dackel, ist für einen kurzen, ewigen Moment ein *Siddhartha auf vier Pfoten* gewesen.
Von dieser Weisheit des Augenblicks inspiriert, erinnern wir uns bei Meutewerk an das Wesentliche:
Unsere Erfahrung aus der Praxis mit Menschen zu teilen, die wie Du Verantwortung für ihren Hund übernehmen. Das beginnt beim Training – und hört bei der Fütterung nicht auf.
Hier geht es zu: www.meutewerk.ch für Menschen, die wie Du Verantwortung übernehmen von der Ausbildung bis zur Ernährung

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