Ein strukturiertes Warm-up für Arbeitshunde ist keine Kür, sondern Pflicht. Ob Polizei-, Rettungs-, Jagd-, Hüte- oder Sporthund – alle profitieren von einem gezielten Aufwärmen. Die Ziele: bessere Leistung, schnellere Reaktion, höhere Konzentration – und vor allem weniger Verletzungen.

Hier erfährst Du, warum ein Warm-up so wichtig ist, wie es aussehen sollte und worauf Du achten musst – basierend auf veterinärmedizinischer Forschung.


Warum Aufwärmen für Hunde essenziell ist

1. Erhöhte Körpertemperatur & Durchblutung

Ein aktives Warm-up erhöht die Körpertemperatur, fördert die Durchblutung und macht Muskeln, Sehnen und Bänder elastischer. Dadurch sind sie weniger anfällig für Zerrungen oder Risse [1].

2. Verbesserte Nerven-Muskel-Koordination

Gezieltes Aufwärmen steigert die Reaktionsgeschwindigkeit und Kraftübertragung – das bedeutet bessere Bewegungsabläufe und mehr Effizienz im Einsatz [2].

3. Gelenkschmierung und Mobilität

Durch Bewegung wird mehr Synovialflüssigkeit gebildet, was die Gelenke schont und geschmeidiger arbeiten lässt – essenziell für Sprünge, Wendungen und Stopps [3].

4. Mentale Vorbereitung

Ein wiederkehrendes Warm-up-Ritual fokussiert den Hund auf die bevorstehende Aufgabe, reduziert Nervosität und Stress [4].

5. Verletzungsprävention

Ein aufgewärmter Hund ist widerstandsfähiger gegenüber Belastungsspitzen. Das Verletzungsrisiko sinkt nachweislich, insbesondere bei intensiven Aufgaben [5].


Wie sieht ein effektives Warm-up aus?

Ein gutes Warm-up dauert insgesamt 10 bis 20 Minuten – je nach Außentemperatur, Alter und Trainingszustand des Hundes.

Phase A: Allgemeine Erwärmung (5–10 Minuten)

  • Leichtes Traben oder zügiges Gehen an der Leine
  • Spielerische Bewegungen wie Zick-Zack-Läufe, flache Kreise oder kleine Suchspiele

Phase B: Dynamische Mobilisation (5–10 Minuten)

  • Aktive Bewegungen wie:
    • „Verbeugen“
    • „Slalom“ durch die Beine
    • „Männchen machen“ (kontrolliert, kurz)
    • Schulterkreisen durch gezielte Leckerli-Führung
  • Trab mit Richtungswechseln, Rückwärtsgehen, Seitwärtsbewegungen
  • Propriozeptive Übungen: z. B. über niedrige Hindernisse steigen oder auf einem dicken Polster balancieren

Wichtige Hinweise für das Aufwärmen von Hunden

  • Kein statisches Dehnen vor dem Einsatz – das senkt die Muskelspannung und kann die Leistung mindern [5].
  • Auf geeigneten Untergrund achten (nicht rutschig oder hart/kalt).
  • Immer auf Hydration achten – Wasser muss vor und nach dem Warm-up verfügbar sein.
  • Beobachte Deinen Hund genau: Lahmheit, Unlust oder Steifheit sind Warnzeichen.

Deshalb beachte

Ein dynamisches, individuell angepasstes Warm-up ist der Schlüssel zu nachhaltiger Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Arbeitshunden. Es fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die mentale Bereitschaft – und schützt vor typischen Verletzungen im Einsatz.

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📚 Quellen

[1] McGowan, C. J., Pyne, D. B., Thompson, K. G., & Rattray, B. (2015). Warm-up strategies for sport and exercise: mechanisms and applications. Sports Medicine, 45(11), 1523–1546.
[2] Bishop, D. (2003). Warm up I: potential mechanisms and the effects of passive warm up on exercise performance. Sports Medicine, 33(6), 439–454.
[3] Zink, J., & Bromiley, G. (2021). Canine Sports Medicine and Rehabilitation (2nd ed.). Wiley-Blackwell.
[4] Fédération Cynologique Internationale (FCI). Guidelines for the Welfare of Dogs Used in FCI Working Disciplines.
[5] Shrier, I., & Gossal, K. (2021). Myths and Truths of Stretching: Individualized Recommendations for Healthy Muscles. The Physician and Sportsmedicine, 49(3), 272–278.


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